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Der schleichende Batterietod und was man dagegen tun kann...
#1
Der eine oder andere hatte nach dem letzten Winter ein paar Probleme mit seiner Batterie. Die Sonne lacht und das Mopped wird rausgeholt und .....
Rien ne va plus - Nichts geht mehr - Batterie leer! Angry

Eine Fahrzeug-Batterie (vergessen wir mal Gel und Li-Io etc.!) verliert bei längerer Standzeit Leistung - einfach so, ohne angeschlossene Verbraucher. Das ganze beschleunigt sich bei tiefen Temperaturen sogar noch.

(btw.: deswegen soll man ja bei eBikes die Akkus im Winter rausnehmen oder, wenn man damit im Winter fährt, mit so einem "Isolierschlauch" ein wenig vor der Kälte schützen Exclamation Exclamation )

Auf der anderen Seite mag es eine Batterie aber auch nicht 'zu warm' (ein echtes Sensibelchen!).

Mittlerweile haben auch bei Motorrädern Alarmanlagen oder KeyLessGo-Systeme Einzug gehalten, was der Batterie ebenfalls Leistung entzieht.

All' diese Faktoren stressen die Batterie - sogar mehr, als wenn sie ständig in Benutzung ist! Wird sie ein paarmal unter ein bestimmtes Niveau entladen oder gar tiefentladen, sinkt ihre Kapazität rapide und ist nach (gefühlt viel zu kurzer) Zeit nicht mehr zu gebrauchen.

Was tun?

Punkt 1:
Raus mit der Motorradbatterie in der Winterpause und an einem kühlen und trockenen Platz (Keller z.B.) aufbewahren. Das ist je nach Motorrad unter Umständen nicht so einfach oder geht garnicht (von wegen Alarm etc.) oder man hat auf das Geschraube einfach keine Lust.

Punkt 2:
In der Winterpause tut es der Batterie auf jeden Fall gut (egal, ob ein- oder ausgebaut!), wenn sie gelegentlich aufgeladen wird. Dafür eignen sich am besten sogenannte "Erhaltungsladegeräte".

Diese laden die Batterie bis zu ihrer Kapazitätsgrenze (oder besser Leistungsgrenze) auf, entladen sie dann ein kleines bißchen und laden wieder nach. Dieser Lade-/Entladerhythmus simuliert dann sozusagen die normale Nutzung.

Im Internet finden sich zu diesem Thema reichlich Informationen, die das alles sicher wesentlich fundierter wiedergeben, als ich das hier in knappen Worten geschrieben habe - bei Interesse einfach mal suchen...

Ich schweife mal kurz ab und wende mich Autobatterien zu. Auch diese stehen im Winter unter großem Stress! Die Belastung durch das Anlassen des sehr kalten Motors kostet deutlich mehr Energie als im Sommer. Gleichzeitig wird viel mit Licht gefahren, die Sitz-, Heckscheiben-, Lenkerheizung usw. werden häufig genutzt, der Scheibenwischer wird mehr benötigt etc.
Moderne Autos haben auch oft eine Zusatzheizung für den Kühlwasserkreislauf.

Das kostet alles Strom, den die Batterie liefern muß.

Was viele nicht wissen: moderne Lichtmaschinen sind auch nicht mehr so leistungsstark wie früher! Denn eine LM mit hoher Leistung hat auch einen hohen Widerstand und das kostet Sprit und den Spritverbrauch will/muß die Autoindustrie ja reduzieren...

Wenn dann auch noch ontop viel Kurzstrecke gefahren wird, schaffen es moderne Lichtmaschinen nicht, die Batterie wieder vollständig aufzuladen und nach 2 oder 3 Jahren ist die Batterie hinüber. Dodgy

Also wäre es auch hier schön, wenn die Autobatterie gelegentlich mal einen Schuß Energie zusätzlich erhält.

Welches Erhaltungsladegerät man benutzt, spielt eigentlich kaum eine Rolle. Wie immer im Leben gibt es höher- und hochpreisige Geräte, beispielsweise von CTek, aber die gelegentlich bei Aldi angebotenen preiswerten Geräte tun es (fast) genauso! Bei den teureren Geräten wird dieser Lade- und Entladerhythmus dann noch irgendwie verfeinert. Wenn man den Marketing-Texten glauben möchte, dann ist das geradezu ein Wellness-Programm für Batterien... Huh

So, nun aber zu meinem eigentlichen Tip:
Es sind also ggfs. mehrere Fahrzeugbatterien hin und wieder aufzuladen. Aber jedesmal mit diesen universellen Krokodilklemmen rumhantieren, ist auch nicht immer spaßig! Man kommt evtl. nicht so gut an die Batterie bzw. die Pole heran, bei Motorrädern sind sie manchmal fürchterlich verbaut und es bedarf einiger Schrauberei etc. Oder diese Klemmen greifen nicht richtig und rutschen immer wieder ab. Steht das Auto draussen, bekommt man vielleicht die Haube während des Ladens nicht richtig zu usw.

Es bietet sich also an, an die Batterien einen Adapter fest anzubringen, an den man dann das Ladegerät anschließen kann. Bei Motorrädern wird das gerne mit einer Zigarettenanzünderdose realisiert. Diese sind meistens aber nicht ausreichend wasserdicht, was spätestens im Motorraum eines Autos dann nicht genutzt werden kann. Außerdem sind die Stecker und Buchsen ziemlich klobig.

CTek beispielsweise verbaut bei seinen Ladegeräten praktische Steckverbinder. Will man diese aber ergänzen, wird es schnell recht teuer. Aber wer nicht selber mit Kabeln rumbasteln will, ist hier genau richtig!

Ich habe das mit den wasserdichten Steckverbindungen von "AMP Superseal" gelöst!
Alle Fahrzeug-Batterien (bei mir 5 Stück insgesamt) haben eine feste Steckverbindung (männlich) und meine Ladegeräte (3 Stück) einen weiblichen Stecker. Warum so herum, erkläre ich weiter unten bei den Fotos! So kann ich jedes Ladegerät ohne langes Gefummel oder Rumschrauben an meine Batterien anklemmen. Beim Motorrad und beim Cabrio, die ja eher unregelmäßig bewegt werden, mache ich das auch gelegentlich im Sommer.

Im Winter baue ich die Batterie aus, stelle sie in den Keller und ran an ein Ladegerät und vergesse sie - im Frühjahr baue ich sie wieder ein und alles ist fein! Shy
Das ganze geht natürlich auch im eingebauten Zustand. Durch den beschriebenen Ladezykus macht einer Batterie im Fahrzeug die winterlich tiefen Temperaturen auch nicht so zu schaffen...

Mit dieser Vorgehensweise habe ich beste Erfahrungen gemacht! Meine XJR ist 20 Jahre alt und fährt erst mit der 2. Batterie. Unser vierrädriges Sommer-Freizeitmobil (das Cabrio) ist 15 Jahre alt und hat erstmals im letzten Herbst eine neue Batterie bekommen!
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#2
So, und nach so viel Geschwafel mal ein paar Bilder zur Verdeutlichung:

Nachfolgend ein paar Bilder vom Motorrad. Das ist der Stecker (männlich) mit dem an der Batterie fest verbauten Kabel:

[Bild: 20230508_230120.jpg]

[Bild: 20230508_230130.jpg]


Wie man sieht, gibt es bei AMP auch wasserdichte Kappen, aber nur für die männlichen Stecker. Und damit das Ganze nicht einfach irgendwo herumbaumelt, kann man diese Kappen auch mit einer Schnur/Kabel o.ä. irgendwo befestigen...

[Bild: 20230508_230058.jpg]

[Bild: 20230508_230144.jpg]


Genauso habe ich das bei den Autos auch gemacht - hier beispielsweise der etwas unsaubere/ungepflegte Motorraum Rolleyes von meiner "Kiste" Big Grin

[Bild: 20230508_230351.jpg]

[Bild: 20230508_230422.jpg]
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#3
Und das sind meine Ladegeräte. Von diesem CTek habe ich 2; auf der rechten Seite sieht man den originalen CTek-Stecker, den ich damals aus Gewährleistungsgründen nicht abkneifen wollte...

[Bild: 20230508_230239.jpg]


Dann habe ich noch ein Ladegerät von "HauMichTot & Söhne" Big Grin

[Bild: 20230508_232943.jpg]


Alle meine Ladegeräte sind mit diesem Stecker (weiblich) ausgestattet:

[Bild: 20230508_230255.jpg]


Die Batterie bei unserem Audi wird nicht ausgebaut. Mit über 120 Ah ist das ein echter Brocken, der auch noch mittig hinter dem Motor liegt und nur zu zweit ausgebaut werden kann. Dodgy
Also überwintert der Audi mit eingebauter Batterie in der Halle - anklemmen und vergessen... Smile

[Bild: 20221126_121323.jpg]


So ein Kabel ist in allen Fahrzeugen verbaut:

[Bild: 20230508_233511.jpg]

Achtung: das ist ein altes Kabel!

Irgendwann kam mir die Erkenntnis, daß bei dem Kabel, welches am Plus-Pol angeschlossen wird, zwingend eine Sicherung dran muß - und zwar möglichst nah am Plus-Pol der Batterie! Das habe ich dann nachgerüstet, was man auf den Fotos aber nicht sieht!

Es besteht die Möglichkeit, daß die Kabelisolierung durch Vibrationen (Scheuern an Rahmenteilen etc.) oder sonstige mechanische Einwirkungen (einklemmen etc.) beschädigt wird (oder speziell beim Auto der beliebte Marderbiss) und das blanke Kabel berührt möglicherweise die Fahrzeugmasse.

Das kann zu einem folgenschweren Kurzschluß führen, der im schlimmsten Fall in einem Brand endet!

[Bild: 20230510_085759.jpg]
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#4
Um flexibel zu sein, habe ich mir dann noch Verlängerungen und Adapter gebastelt:

[Bild: 20230508_233325.jpg]

Wofür ich männlich-männlich und weiblich-weiblich brauchen könnte, weiß ich gerade garnicht - irgendwas werde ich mir dabei schon gedacht haben... Rolleyes

[Bild: 20230508_233359.jpg]

Damit ich auch einmal ein Fremd-Fahrzeug versorgen kann, habe ich zum guten Schluß auch noch große und kleine Krokodilklemmen mit AMP-Steckern ausgestattet

[Bild: 20230508_233436.jpg]


Zum Abschluß noch ein wichtiger Hinweis:
Bitte prüft, welche Art von Ladegeräten bei Euren Fahrzeugen zulässig sind! Moderne Autos und Motorräder sind mit Bordelektronik ziemlich vollgestopft und kommen mit diesen Impulsladungen vielleicht nicht zurecht!!!


Bei denjenigen, die es bis hierher geschafft haben und nicht eingeschlafen sind, danke ich für die Aufmerksamkeit.

Ich hoffe, ich habe das halbwegs verständlich veranschaulicht und konnte ein bißchen Licht in's Dunkel bringen, Anregung bieten und weiterhelfen... Smile



Lese bitte auch die Hinweise zum
Haftungsausschluss
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#5
Thumbs Up 
Da hat sich aber einer richtig Mühe gegeben! Und das gilt nicht nur für die sehr guten Erläuterungen, sondern auch für die durchdachten Lösungen mit den Adaptern / Anschlüssen. Ich kann aus eigenen recht negativen Erfahrungen zum Thema Batterie hier nur zustimmen!
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#6
Ach ja, da fällt mir noch was ein:

Hat jemand einen Unterstellplatz ohne Strom, kann man auch eine zweite Batterie zu Hilfe nehmen!

Bei zwei aneinander angeschlossenen Batterien verhält sich der Strom wie Wasser in zwei Regentonnen, die unten miteinander verbunden sind. Im Laufe der Zeit pendeln sich beide auf dem gleichen Niveau ein.

Beim Audi mit Alarmanlage, KeyLessGo und sonstiger Elektronik, die nie schläft, hat das gereicht, um gut über den Winter zu kommen.

[Bild: 20130115_1101.jpg]

Heutzutage würde ich das allerdings mit einer solargestützten Lösung realisieren, aber sowas gab es damals nicht für bezahlbares Geld - eine kleine Zweitbatterie war deutlich günstiger! Wink

Weil ich das in meinem Beitrag oben geschrieben hatte:
Hier sieht man schön, daß ich die Haube viel weiter offen stehen lassen mußte! Wie gesagt, die Batterie ist hinten vor der Spritzwand (unter der Windschutzscheibe) und die Kroko-Klemmen hielten nur in einer etwas ungünstigen Position. Die Idee mit den AMP-Steckern kam mir erst später... Rolleyes
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#7
Sehr cooler Beitrag
Vor allem das mit der Zweitbatterie und den beiden unten verbundenen Regentonnen finde ich gut erklärt.
Jetzt verstehe ich auch, warum du die 2. Batterie auf einem Stuhl stehen hast.
Würde sie tiefer stehen, wäre ja nur die untere voll.
Ich habe auch eine ähnliche Lösung
Das ist das Problem, wenn man sich nicht von den alten Verbrennern trennen kann
Cool Wer mich nicht mag, muss eben noch etwas an sich arbeiten. Big Grin
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#8
[Bild: lachen02.gif]
(09.05.2023, 19:36)Gerald schrieb: ...Jetzt verstehe ich auch, warum du die 2. Batterie auf einem Stuhl stehen hast.
Würde sie tiefer stehen, wäre ja nur die untere voll...
¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯ alles mit weniger als 4 Zylindern ist asozial! ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
[Bild: signatur01.gif]
_____ andere werden mit 'nem goldenen Löffel geboren, bei mir war's 'ne Gabel _____
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#9
Falls jemand diese Geschichte an seinem eigenen Fahrzeug umsetzen möchte, sich selbst diese Arbeiten aber nicht zutraut, könnten wir uns ja zu einen gemeinsamen Schrauber-Nachmittag zusammenfinden!?!? Wink

Eventuell mit Speis und Trank und Gesang.... Big Grin
¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯ alles mit weniger als 4 Zylindern ist asozial! ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
[Bild: signatur01.gif]
_____ andere werden mit 'nem goldenen Löffel geboren, bei mir war's 'ne Gabel _____
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#10
Wenn der Gesang nicht wäre.... Cool
Cool Wer mich nicht mag, muss eben noch etwas an sich arbeiten. Big Grin
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