Von 1897 bis 1971 betrieb die Familie Feldmann in der alten Windmühle mit Nebengebäuden einen Müllerbetrieb. Das heutige, in Form einer Holländerwindmühle errichtete Gebäude stammt aus dem Jahr 1858, als ein starker Sturm die alte Mühle zum Einsturz brachte, die bei diesem Unglück zwei Menschen unter sich begrub.
Die Geschichte der der Windmühle von Ottmarsbocholt lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurück verfolgen, wo am 30. Juni 1549 Heinrich von Ascheberg die Erlaubnis zugesprochen wurde, "zwischen seinem Hause Byink und Ottmarsbocholt auf seinem Grunde eine Windmühle zu bauen".
1776 fiel die Ottmarsbocholter Mühle dann einem Gewitter zum Opfer, und nur 11 Jahre später wurde die neue Mühle ein Raub der Flammen. Unglücksfälle sind für die Mühle also nichts Unbekanntes, wobei sich der schrecklichste Vorfall wohl im Mai 1896 ereignete, als ein siebenjähriger Junge von einem der Windmühlenflügel erschlagen wurde.
Ein weiteres Mal stand die Mühle dann am 12.12.2013 in Flammen. Am frühen Morgen brannte die Mühle und durch das Feuer wurde die Kuppel der Mühle vollständig zerstört.
Dass die Mühle heute nur noch als Wohnung genutzt wird, liegt am Wandel der Zeiten. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts mussten Arbeiter hier in 12-Stunden-Schichten zwei Zentner schwere Säcke schleppen, da ein Sauggasmotor mittlerweile (ab 1929) einen vom Wind unabhängige und damit kontinuierlichen Betrieb ermöglichte. Später folgte dann die Umstellung auf einen Dieselmotor und dann auf Kraftstrom, bis der Betrieb schließlich im Jahr 1965 ganz eingestellt wurde.
Doch auch wenn die Modernisierung der Mühle ihren eigentlichen Zweck geraubt hat, ist und bleibt sie aber neben dem Kirchturm das markanteste Wahrzeichen von Ottmarsbocholt.