Historisches Gebäude bleibt mit neuem Nutzen erhalte
Müllerhaus wird Senioren-Domizil
Spieker und Backhaus sind Ottmarsbocholter Wahrzeichen, die Charme versprühen und an die „gute alte Zeit“ erinnern. Doch stammen beiden Fachwerkbauten ursprünglich nicht aus dem Dorf, sondern wurden vor Jahren andernorts abgebaut und zum Hörster Platz „importiert“. Von daher existieren – ähnlich wie in Senden und Bösensell – in Ottmarsbocholt neben der St. Urbankirche und der Windmühle nur noch wenige „eigene“ historische Gebäude.
Dem Ehepaar Michael und Dr. Ursula Kuhlmann ist es zu verdanken, dass das aus dem Jahr 1885 stammende Müllerhaus an der Ascheberger Straße erhalten bleibt. Und zwar nicht nur als bloßes „Schmuckstück“, sondern darüber hinaus auch mit nutzbringender Funktion für das Dorf – mit fünf barrierefreien Wohnungen für Ottmarsbocholter, die sich im Alter „kleiner setzen“ wollen.
Neue DRK-Einrichtung entsteht aus 20 Modulen
Kindergarten schwebt am Haken ein
„Davertgeister“ heißt der neue DRK-Kindergarten, der soeben am Rande des Baugebietes Sudendorp entsteht. Ab Mitte August können dort 18 Mädchen und Jungen in zwei Gruppen betreut werden. Viel Spaß dürfte den Kleinen dann das Spielen mit Bauklötzchen bereiten. Ganz anders geht es den „großen Jungs“ der Firma Bolle. Die haben nämlich am Dienstag bei Temperaturen jenseits der 30 Grad damit begonnen, 20 riesengroße „Bauklötze“ zur zweigeschossigen Kita zusammenzubauen.
„Die Module wiegen jeweils zwischen zehn und zwölf Tonnen. Sie werden nachts einzelne mit einem Schwerlasttransport von unserem Betrieb in Telgte nach Ottmarsbocholt gebracht“, sagt Bauleiter Michael Pohlmann.
Vereinigte Bauerschaften Ottmarsbocholt
Vorsitzender erklimmt den Königsthron
Der neue König der „Vereinigten Bauerschaften Ottmarsbocholt“ heißt Winfried Närmann. In einem spannenden Wettstreit landete der Vorsitzende den Königstreffer.
Es war im Mai 2009 gewesen, als Winfried Närmann bei der Verabschiedung seines Vorgängers im Amt des Vorsitzenden, Heinz Goerdt, die Laudatio mit den Worten abschloss: „Der einzige Erfolg, der Dir nicht gegönnt war, ist der, den Vogel abzuschießen.“ Das Glück, das Heinz Goerdt zu Lebzeiten in dieser Hinsicht offenbar gefehlt hat, war seinem Nachfolger jetzt am Freitagabend hold. Winfried Närmann behielt in einem fulminanten Dreier-Wettkampf die Nase vorn. Es war 22.08 Uhr, als er mit dem 362. Schuss eine Entscheidung zu seinen Gunsten herbeiführte. Mitregentin bei den Vereinigten Bauerschaften ist Ehefrau Mechthild.
Davertschule
Tag der Fitness und Bewegung
Es war schwer, einen der 122 Schülerinnen und Schüler in den Klassenräumen anzutreffen. Alle waren ausgeflogen. Gut behütet von ihren Lehrerinnen und gleichermaßen unterstützt von Jürgen Hölscher, Bruno Rennack und zahlreichen Trainern vom BWO, tanzten, tobte, „boulte“ oder kämpfte der Nachwuchs in den Turn- und Sporthallen Otti-Bottis um Punkte und um körperliche wie geistige Fitness.
Das war der Sinn dieses ungewöhnlichen Programms, das sich das Orga-Team um Schulleiterin Angelika Trillsch mit Dörte Tönnissen und Sabine Westphal ausgedacht hatte: Die Kinder an Sportarten heranbringen, die zum einen nicht alltäglich, zum anderen auch später, außerhalb der schulisch geregelten Sportstunden weiter betrieben werden könnten. Also den Körper stählen und dabei das innere Gleichgewicht in der Balance halten lernen.
Gedenkstein erinnert an couragierten Einsatz im Jahr 1945
Menschen mutig vor Krieg bewahrt
Für die 18 Schüler des Joseph-Haydn-Gymnasiums und ihren Geschichtslehrer Achim Lüken war es ein schwieriges Unterfangen, die Ereignisse des Karfreitag 1945 zu rekonstruieren. „Wir konnten mit keinem Direktbeteiligten mehr sprechen“, räumt Lüken ein. Felsenfest steht aber eines: „Es gab einige mutige Personen, die an diesem Tag ein Blutvergießen in Ottmarsbocholt verhindert haben. In anderen Orten hat es beim Einmarsch der Alliierten Tote gegeben. Auch in Senden sind in den letzten Kriegstagen Menschen völlig sinnlos gestorben“, hob Bürgermeister Sebastian Täger am Dienstag am Spieker hervor. Dort übergab er offiziell einen Gedenkstein, der an die friedliche Übergabe Ottmarsbocholts an die Amerikaner am 30. März 1945 erinnert.
Tagesstätte im Sudendorp
Kita-Projekt liegt voll im Zeitplan
„Wir sind festen Glaubens, die neue Kindertagesstätte Sudendorp zum 1. August in Betrieb nehmen zu können.“ Diese Aussage des stellvertretenden Bauamtsleiters Klaus Mende vernahmen die Politiker im Bezirksausschuss mit Freude, „weil dadurch keine Übergangslösung notwendig wird, die zusätzliches Geld verschlingt“, wie Vertreter der CDU hervorhoben.
Die ersten Fertigteile sollen am 14. Juni angeliefert und aufgebaut werden. Wie berichtet, wird die Kita nicht vor Ort Stein auf Stein gemauert, sondern in zeitsparender Modulbauweise errichtet. Obwohl mit dieser schnelleren Fertigungsart Neuland betreten wird, sahen Politiker wie auch Verwaltung keinerlei Gefahr, damit womöglich Schiffbruch zu erleiden. Denn die Besichtigung eines vergleichbaren Kindergartengebäudes in Neuss sei Ende März überzeugend gewesen, hieß es jetzt in dem Ausschuss.
Schützenverein der Vereinigte Bauerschaften
Königspaar hält Hof mit edlen Tropfen
Die Amtszeit von Christoph und Inga Harlake geht unweigerlich ihrem Ende entgegen. Zu den letzten Aufgaben des Königspaares des Schützenvereins der Vereinigten Bauerschaften gehört es, vor dem nächsten Schützenfest Gastgeber für die Weinprobe zu sein. So machten sich Vorstand, Offiziere und Hofstaat samt Frauen jetzt auf den Weg zum Strontianitfeld, wo sich die Residenz seiner Majestät befindet. In feucht-fröhlicher Runde wurde gekostet, beratschlagt und entschieden, welcher Traubensaft vom 26. bis 28. Mai (Freitag bis Sonntag) auf die Getränkekarte kommt.
Klassentreffen 60 Jahre nach der Einschulung
Und schon wieder sind fünf Jahre um. Wie schnell doch die Zeit vergeht, das wurde dem Einschulungsjahrgang 1957 einmal mehr bewusst, als jetzt der Termin für ein neuerliches Wiedersehenstreffen gekommen war. Ein fünfjähriger Turnus hat sich eingespielt, und so kam man jetzt erneut in der Gaststätte Vollmer zusammen. Heinrich Vollmer als Besitzer des Lokals war am 25. April 1957 selbst einer der 27 Kinder gewesen, die in die damals auf dem Kirchplatz stehende Volksschule kamen. In der fünften Klasse seien sie dann nach Geschlechtern getrennt worden. „Die Jungen hatten von nun an bei Lehrer Klemmer und die Mädchen bei Frau Schmiing“, weiß Heinrich Vollmer zu berichten, der das Wiedersehen jetzt zusammen mit Josef Lindfeld organisiert hatte.
Ottmarsbocholt pocht auf eigene Leichenhalle
Wenn die bestehende Leichenhalle am Davertweg 2019 abgerissen wird, soll es einen Ersatzbau gaben, und der gehöre dann auf den Friedhof. Daran ließen alle Politiker im Bezirksausschuss keinen Zweifel aufkommen. Das gehöre für ihn „zur Daseinsfürsorge“ und sei deshalb „unverzichtbar“, sagte Ludger Janning (SPD). „Sollen die Angehörigen etwa mit dem Taxi nach Senden fahren?“, so fragte er. Mit der CDU war er sich ebenfalls darin einig, dass sich dieser Ersatzbau nicht mehr nur auf die Aufbahrung der Verstorbenen beschränken, sondern auch – in kleinem Umfang – Platz für die Trauerzeremonie bieten sollte.
Radwegplanung an der L884 (Venne bis Kanalbrücke) überwindete Hürden
„Die Signale stehen sehr gut“, dass der Radweg an der L 884 von der Kanalbrücke bis zur K 23 (Abzweig Löbke) in 2018 gebaut werden kann. Diese Einschätzung gab der stellvertretende Bauamtsleiter Klaus Mende im Bezirksausschuss, Ottmarsbocholt, und das freute die Politiker. Im Ranking befindet sich das Projekt aktuell auf Platz fünf, „und die davor liegenden Maßnahmen sind in der Planung zum Teil noch nicht so weit fortgeschritten“.
Deshalb könnte die Venne – wo man die Feinplanungen voraussichtlich bis nach den Sommerferien zum Abschluss bringen wird – vorgezogen werden.